Saintes-Maries-de-la-Mer: Wallfahrtsort in der Camargue

Saintes-Maries-de-la-Mer liegt im Regionalen Naturpark Camargue.
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Wer die Provence als überbevölkert darstellen wollte, der würde sicher mehr als nur ein ungläubiges und kopfschüttelndes Staunen ernten. Doch selbst für diese in Sachen Einwohner eher „leere“ Region ist Saintes-Maries-de-la-Mer eine Ausnahme.

Inhaltsverzeichnis
Zwei Heilige Marien sind Namensgeber und Wallfahrtsziel von Saintes-Maries-de-la-Mer | Hotels, Apartments und Ferienwohnungen in Saintes-Maries-de-la-Mer | Gotteshaus mit Schießscharten | Cabanes erfreuen sich wieder steigender Beliebtheit | Von Saintes-Maries aus in den Regional-Naturpark Camargue | Saintes Maries de la Mer auf einen Blick

Der Ort, meist kurz nur Saintes-Maries genannt, gilt dennoch als heimliche „Hauptstadt“ der Camargue. Saintes-Maries ist nämlich ein internationaler Wallfahrtsort, zu dem jedes Jahr Tausende von Gläubige pilgern. Doch auch für ganz weltliche Touristen lohnt sich zumindest ein Abstecher nach Saintes-Maries. Der Ort, der Heimat für etwa 2500 Seelen ist, liegt nämlich mitten im Naturpark Camargue. Das erklärt auch die äußerst dünne Besiedelung. Auf einen Quadratkilometer Fläche kommen hier nur knapp sieben Einwohner. Ideal für alle, die im Urlaub Ruhe und Einsamkeit suchen.

Zwei Heilige Marien sind Namensgeber und Wallfahrtsziel von Saintes-Maries-de-la-Mer

Mit der Ruhe ist es allerdings vorbei, wenn zweimal im Jahr Wallfahrt ist. Vor allem die Wallfahrt am 24. und 25. Mai lockt Jahr für Jahr viele Roma aus der ganzen Welt an, die die Schreine der heiligen Maria Jakobäa und der heiligen Maria Salome verehren. Beide Schreine wurden im Jahr 1448 gehoben und sind seitdem das Ziel der Pilger. Das Wissen um die Schreine hatte Saintes-Maries aber schon im 12. Jahrhundert zu einem Ort der Wallfahrt gemacht.

An den beiden besagten Maitagen werden die Schreine in einer feierlichen Prozession hinunter zum Meer getragen, wo Bischöfe sie im Beisein der Gläubigen segnen. Für Außenstehende ist es ein eindrucksvolles, buntes, im respektvollsten Sinne des Wortes „Spektakel“, das sich dem Auge bietet. Der ganze Ort wird an diesen beiden Tagen von der Wallfahrt und den Wallfahrern absorbiert. Es finden nicht nur viele Gottesdienste statt, sondern es wird auch überall öffentlich und privat gebetet. Während dieser Zeit kommen Besucher nicht nur in den üblichen Hotels, Gasthäusern oder auf Campingplätzen unter. Es stehen regelmäßig auch diverse möblierte Zimmer in privaten Unterkünften zur Verfügung.

Nicht ganz so turbulent gestaltet sich die zweite Wallfahrt des Jahres, an der fast ausschließlich die Einwohner von Saintes-Maries selber teilnehmen. Sie findet stets an jenem Sonntag statt, der im Kalender am nächsten zum 22. Oktober, dem Tag der heiligen Maria Salome, liegt.

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Gotteshaus mit Schießscharten

Auch wenn die Kirche während der Wallfahrten ganz für die Marienverehrung da ist, so hatte sie in der Vergangenheit und hat sie bis heute natürlich auch andere Aufgaben. Das Gotteshaus, das man mit seinen hohen Zinnen schon kilometerweit vor der Ankunft in Saintes-Maries-de-la-Mer erblicken kann, wurde nicht weit von der Mündung der Petit Rhone ins Meer gebaut. Die Kirche entstand zwischen dem 9. und dem 12. Jahrhundert und war als Wehrkirche konzipiert. Damals galt es, Angriffe von Piraten und potenziellen Invasoren abzuwehren. Deshalb weist die Kirchenmauer auch Schießscharten auf; für Gotteshäuser nicht gerade eine Selbstverständlichkeit.

Cabanes erfreuen sich wieder steigender Beliebtheit

Saintes-Maries-de-la-Mer in der Provence ist ein alter Wallfahrtsort.
Saintes-Maries-de-la-Mer in der Provence ist ein alter Wallfahrtsort.

Zurück zum weltlichen Ort Saintes-Maries, und damit auch zurück zu Hirten, Schäfern und Fischern, die lange die Hauptberufsgruppen des Ortes stellten. Sie lebten in den so genannten Cabanes, die man auch heute noch in Saintes-Maries-de-la-Mer sehen kann. Dabei handelt es sich um Gebäude, die in ihrer Bauweise an den Rumpf von Booten erinnern.

Darüber thront ein steiles Reetdach mit Lehrabschluss. Die Architektur dieser stets weiß getünchten passt sich so gut an die klimatischen Notwendigkeiten in der ebenso heißen wie windigen Camargue an, dass sich diese Hausform auch für neu errichtete Häuser wieder steigender Beliebtheit erfreut.

Von Saintes-Maries aus in den Regional-Naturpark Camargue

Neben seiner interessanten Geschichte ist Saintes-Maries aber auch deshalb ein Anziehungspunkt, weil man von dort aus schnell und leicht in den Regional-Naturpark Geschichte Camargue gelangt. Dieser Park umfasst 85.000 Hektar und bietet eine Landschaft aus Meer, Sand, Sümpfen und Blütenfeldern, wie man sie sonst kaum zu sehen bekommt. Der Park liegt zwischen der Mündung zweier Arme der Rhone und kann sowohl auf befestigten Wegen als auch „wild“ erkundet werden. Besonders schön und typisch ist es, diese urwüchsige Landschaft mit ihrer Flora und Fauna auf dem Rücken eines Pferdes zu erleben. Entsprechende Ausritte werden unter anderem von Saintes-Maries-de-la-Mer aus organisiert. Natürlich können Hobby-Ornithologen und andere Naturliebhaber den Regional-Naturpark Camargue aber auch mit dem Fahrrad oder zu Fuß erleben. So oder so warten viele Lehrpfade, Aussichtsplattformen und kleine Ausstellungen auf die Besucher.

Saintes Maries de la Mer auf einen Blick

  • Idyllische Lage am Regional-Naturpark Camargue mit diversen Freizeitmöglichkeiten
  • Schauplatz einer viel besuchten Marienwallfahrt am Mai eines jeden Jahres
  • Wehrkirche mit Fundamenten aus dem 9. Jahrhundert