Inhaltsverzeichnis
Wetter und Klima in Aigues-Mortes | Bevölkerung von Aigues-Mortes | Wirtschaft und Infrastruktur | Aigues-Mortes für Touristen | Lohnende Aktivitäten in Aigues-Mortes | Unterkünfte in Aigues-Mortes finden | Lohnenswerte Tagesausflüge ab Aigues-Mortes | Ein Ausflug in die Geschichte von Aigues-Mortes | Anreise nach Aigues-Mortes
Der Name Aigues-Mortes bedeutet “totes Wasser” und die Lage erklärt, warum das Städtchen in der Camargue im Department Gard im Südosten Frankreichs so benannt wurde. Im 13. Jahrhundert – zur Zeit der Gründung des Dorfes – lag Aigues-Mortes an einer Lagune, welche über Kanäle mit dem Mittelmeer verbunden war. Die Lagune ist heute verlandet und die Moore nicht mehr vorhanden. Aigues-Mortes liegt damit nicht mehr so wirklich im Sumpfgebiet, ist aber noch immer über einen Kanal erreichbar, welcher seinerseits eine Verbindung zum Calan-du-Midi hat.
Heute leben in der Stadt etwa 9.000 Menschen auf einer Fläche von 58 Quadratkilometern, wobei sich rund 150 Einwohner einen Quadratkilometer teilen. Die beiden nächsten größeren Städte sind Nîmes in 35km Entfernung im Norden und Montpellier, das rund 30 Kilometer westlich liegt. Eines ist sicher: Ein Urlaub in dieser Region ist wunderschön.
Wetter und Klima in Aigues-Mortes
Das späte Frühjahr und der frühe Herbst sind die besten Jahreszeiten für einen Urlaub in Aigues-Mortes. Es ist dann weder zu heiß noch zu kalt. Im Herbst steigen die Niederschlagsmenge und -wahrscheinlichkeit, weshalb der April als beste Reisezeit gilt. Es sei denn, man möchte einen Badeurlaub machen. Für diese Art von Urlaub bieten sich die Sommermonate Juni, Juli und August an.
Bevölkerung von Aigues-Mortes
Die Einwohner von Aigus-Mortes werden Aigues mortais/aises genannt und haben sich vorwiegend dem Hotel- und Gaststättengewerbe verschrieben. So ist die Anzahl der Restaurants in Aiges-Mortes unverhältnismäßig hoch und auch an Hotels und Gästehäusern mangelt es nicht. Auch Ferienwohnungen gibt es hier einige. Die Altersgruppe der 30- bis 60-jährigen bildet den größten Bevölkerungsanteil in Aigues-Mortes, wobei die Anzahl an weiblichen Bewohnern die der männlichen um 4 Prozent übersteigt. Die meisten Paare haben keine Kinder und sind verheiratet. Nur 3 Prozent der Einwohner von Aigus-Mortes sind nicht französischer Herkunft.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Aigues-Mortes gibt es 12 niedergelassene Allgemeinmediziner und 17 Krankenschwestern. Die Bevölkerung kann unter 6 Zahnärzten wählen. Die Beschulung erfolgt in einem Kindergarten, zwei Grundschulen und einer Realschule. Für eine höhere Schulausbildung müssen Jugendliche in die nächstgrößeren Gemeinden ausweichen.
Ein Angestellter verdient in der Bastide im Durchschnitt 1800 Euro pro Monat und ein Handwerker etwa 1900 Euro pro Monat, was etwas über dem französischen Durchschnitt liegt, allerdings nur für Männer. Das Durchschnittsgehalt für Frauen liegt unter dem Landesdurchschnitt.
Salzgewinnung in der Camargue
Die Salzgewinnung spielt in der Camargue Gardoise eine bedeutende Rolle und erfolgt über die Salins du Midi in der Nähe von Aigues-Mortes. Denn direkt vor der Stadt sind 5.000 Hektar eingedeicht worden, um dort Salz zu gewinnen. Das Salz wird wie vor 2000 Jahren gewonnen. Über ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem wird ab März das Meerwasser aus dem Mittelmeer in die Salzpfannen geleitet. Durch die Sonne und den Mistral verdunstet das Wasser und es bildet sich die Fleur de Sel, die aromatische Salzblume.
Wodurch entscheidet sich diese Art der Gewinnung von der in den Salzgärten? Der Vorgang zur Gewinnung von Meersalz ist am Ende ähnlich. In den Salzgärten arbeitet man mit den Gezeiten, während man hier in der Camargue auf ein Bewässerungssystem vertraut.
Aigues-Mortes für Touristen
Aigues-Mortes ist ein schnuckeliger, kleiner Ort in Frankreichs Süden, bekannt für seine Salzfelder, rosa Flamingos und seine entzückende Altstadt. Die Altstadt datiert zurück ins 13. Jahrhundert als Louis IX., der Stadtgründer, einen Hafen erbauen ließ. Die heute versandete Lagune besaß damals eine Verbindung zum Mittelmeer, was sie als Standort für einen Mittelmeerhafen perfekt machte. Zwanzig Türme (darunter 3 Ecktürme) und befestigte Tore säumen 1,6 Kilometer Stadtmauer, die man gegen Gebühr entlangspazieren kann. Von der 1640 Meter langen Stadtmauer (“remparts”) mit ihren zehn Toren aus hat man einen traumhaften Ausblick auf die Salinen. Ein toller Anblick, wenn man von der Stadtmauer aus den Blick schweifen lässt. Die rosa Färbung der Salzpfannen rührt von der Besiedelung mit einer Alge bzw. Tang (Dunaliella salina) her.
Die Stadtmauer kann von September bis April von 10 bis 17:30 Uhr und von Mai bis August von 10 bis 19 Uhr begangen werden. Achtung: Die Schließung der Kassen erfolgt 45 Minuten vor Ende der Besuchszeit. Also sollte man spätestens um 16:30 Uhr bzw. um 18 Uhr vor Ort sein.
Tickets für Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in der Camargue gibt es bei www.getyourguide.de.
Der Mittelpunkt des Ortes ist der Place Saint-Louis.
Tipp: Die Stadt lässt sich auch gut mit dem Fahrrad erkunden. Es gibt hier nicht nur eine Route, aus der Sie wählen können, sondern zahlreiche flache Strecken, die mit dem Rad befahrbar sind.
Sehenswürdigkeiten in Aigues-Mortes
Die Salzseen produzieren 500.000 Tonnen Salz im Jahr. Hier bei Aigues-Mortes ist die Verdunstung hoch und die Niederschläge selten, so dass die Salzproduktion diesen hohen Wert erreichen kann. Wer möchte, kann die Salzberge begehen und an einer Tour teilnehmen, während derer alles rund ums Salz erklärt wird.
Die rosa Flamingos sind ein weiterer Höhepunkt der Gegend. Die attraktiven Vögel sind das ganze Jahr über hier und ernähren sich von Kleinstlebewesen, was für die Färbung des Gefieders verantwortlich ist.
Die Altstadt mit ihren engen Gassen, vielen Restaurants und kleinen Läden erforscht man am besten zu Fuß. Der Park „Les Sens des 5“ zeigt über 2000 Pflanzen auf 2 Hektar Fläche. Der Garten ist nicht angelegt wie beispielsweise ein Rosengarten, sondern relativ wild. So macht es Sinn, sich einer Führung anzuschließen um keine botanischen Highlights zu übersehen. Auch interessant ist die Manade du Mas de la Comtesse. Manade bedeutet übersetzt Herde und deutet auf die Rinder und Pferde der Einrichtung hin.
Kulturelle Sehenswürdigkeiten
In der zweiten Oktoberwoche, nachdem die Wein- und Salzernte abgeschlossen ist, feiert Aigues-Mortes das „Fête votive“. 11 Tage lang werden Stiere durch die Straßen getrieben, es finden Bälle und Konzerte statt und der ganze Ort feiert die Ernte.
Kirchen und Kapellen
Zudem sind neben der gut erhaltenen 1640 Meter langen Stadtmauer mit ihren Toren und Türmen die Kirchen und Kapellen in der Bastide in Okzitanien einen Besuch wert.
- Chapelle des Pénitents blancs: Die Kapelle der Pénitents blancs (Weiße Büßer) wurde im Jahre 1668 erbaut. Im Inneren der Kapelle befinden sich ein Fresco von Xavier Sigalon aus dem Jahre 1817 und Gemälde von Auguste Glaize aus den Jahren 1846-1847. Über dem Chor ist auf dem Gewölbe eine Kopie des Altarbildes von Jerusalem zu sehen. Auf diesem Altarbild ist Christus mit seinen Aposteln abgebildet. Zudem befinden sich in der Kapelle in einiger Entfernung zueinander zwei Statuen.
- Chapelle des Pénitents gris: Die Kapelle Chapelle des Pénintents gris (Graue Büßer) entstand etwa im 14. Jahrhundert auf dem Gelände eines Klosters. Aus dieser Bruderschaft entstand später die Bruderschaft der Pénitents blancs. Aus der Zeit sind in der Kapelle der Hauptalter und das Retabel erhalten, da der Inhaber des Ladens zu dem die Kapelle zur Zeit der Revolution umfunktioniert worden war, Strohballen davor gestapelt hatte.
- Notre Dame des Sablons: Die Kirche „Notre Dame des Sablons“ ist das älteste Bauwerk in Aigues-Mortes. Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert in der Festungsstadt im gotischen Stil erbaut. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche Notre Dame des Sablons um weitere Seitenschiffe ergänzt. Die Buntglasfenster der Kirche von Claude Viallat entstanden ab 1991. Sie finden die Kirche am Hauptplatz der Stadt.
- Tour de Constance: Der Tour de Constance oder auch Konstanzer Turm am Hafen von Aigues-Mortes diente nicht nur unter anderem als Munitionslager, sondern auch als Gefängnis für unzählige Hugenotten. Die bekannteste der protestantischen Insassinnen des Tour de Constance war wohl Marie Durand, die 38 Jahre ihres Lebens in diesem Kerker im Wehrturm verbrachte, weil sie ihrem Glauben nicht abschwören wollte. Andere Gefangene mussten noch längere Zeit als Marie Durand in diesem Wehrturm fristen, der als Gefängnis fungierte.
- Porte de la Gardette: Das Porte de la Gardette ist das Haupttor der Stadt und war einst durch eine Zugbrücke geschützt. Damals war das Porte de la Gardette der einzige Zugang zur Festungsstadt.
Museen in Aigues-Mortes
- Les Trains du Colorado: In Aigues-Mortes gibt es ein Eisenbahnmuseum, das nicht nur Kinderherzen höherschlagen lässt. Das Museum „Les trains du Colorado“ zeigt amerikanische Szenen aus 60 Jahren Eisenbahngeschichte (von etwa 1900 bis 1960). Die Modelleisenbahnen können bespielt werden und sind sehr detailgetreu nachgebildet. Vater und Sohn haben hier fünf Jahre Arbeit investiert, um diesen Traum für sich und andere Eisenbahnfreunde zu verwirklichen.
- Saline: Die Saline ist ebenfalls ein Museum. Sie können dort einen Salzberg besteigen und erfahren alles über die Gewinnung des weißen Goldes.
- Seaquarium: Das Seaquarium ist ein Aquarium mit einem exklusiven Teil für Haie. Das Museum besitzt einen hervorragenden Ruf unter Eltern, da es für Kinder ideal geeignet ist. Hier kann vieles berührt und mit eigenen Händen untersucht werden. Faszination garantiert.
Lohnende Aktivitäten in Aigues-Mortes
- Genießen: In der Stadt in der Region Okzitanien gibt es unzählige Restaurants für jeden Geschmack. Die Restaurants „Le Patio’Né“ und „L’Atelier de Nicolas“ werden im Viamichelin als Orte mit guter Küche erwähnt. Das „Le Saint Amour“ und das “Restaurant la Viguerie” bekommen ebenfalls gute Kritiken von ihren Gästen. Die „Fougasse Aigues-Mortes“ ist eine Dessertspezialität ähnlich eines Brioche, aber teigiger und aromatisiert mit Orangenblütenwasser. „La gardiane de Taureau pardi“, Stierfleisch, ist eine Spezialität für Fleischesser. Das Stierfleisch wird in Rotwein gekocht und mit Camargue-Reis serviert.
Während der Saison sollten Sie außerdem unbedingt den Spargel Célestine Camargue probieren und auf jeden Fall am Abend auch einmal einen Sandwein trinken. Der Sandwein, Vin des sables, dessen Trauben auf Sandboden angebaut werden, gehört zu den absoluten Spezialitäten aus diesem Gebiet.
- Einkaufen: Wer seinen Bedarf an provenzalischen Stoffen decken möchte, ist bei „Tissus Provenceaux & Les Remparts La Pastourelle“ gut aufgehoben. „French Touch“ ist eine der Kunstgalerien in Aigues-Mortes, in der Sie auf 1500 Quadratmetern auch Werke neuer Talente der französischen Kunstszene kaufen können. Viele Geschäfte, aber zur Hauptsaison auch viele Menschen, versammeln sich auf der engen Hauptstraße zum Place Saint-Louis. Der Place Saint-Louis mit der Statue von König Ludwig ist definitiv das Zentrum der Stadt. Hier sind auch zahlreiche gute Restaurants zu finden.
Dazu kommen sehr ansprechende Märkte, wie etwa der Wochenmarkt und der Flohmarkt, auf denen es sich zu angenehmen Preisen innerhalb der Mauern der Stadt stöbern und shoppen lässt. Der Wochenmarkt findet jeweils Mittwoch und Sonntag statt. Den Flohmarkt können Sie jeweils am Samstagmorgen besuchen.
- Rundfahrt machen: Im Rahmen einer Rundfahrt ist es ab Aigues-Mortes möglich, mit dem Boot in Richtung westliche Camargue zu schippern und den Blick über das Sumpfgebiet mit den Stieren und anderen Tieren schweifen zu lassen. Ein Start ist auch ab Carnon möglich.
Eine weitere Möglichkeit ist der Touristenzug. Der Touristenzug Petit Train fährt bei einer Tour 25 Minuten durch dei Altstadt, wobei ein Führer im Rahmen einer Stadtführung Wissenswertes über Ludwig den Heiligen, die Kreuzzüge, die Hugenottenkriege und andere interessante Dinge über die mittelalterliche Stadt erzählt. Die Anmeldung beim Petit Train ist unter Tel.: (0) 4 66 53 85 20 möglich.
- Sport treiben: Wassersport und Reiten stehen in Aigues-Mortes und dem Gebiet um die Stadt herum ganz oben auf der Liste. Es gibt mehrere Anbieter für beides. Sehr schöne Strände gibt es auch im rund 13 Kilometer entfernten La Grande-Motte.
- Nachtleben: Die „Bar le Perroquet“ am Place Saint-Louis ist der perfekte Ort, um in Aigues-Mortes einen Cocktail zu trinken. „Le Tac Tac“ bietet jeden vorstellbaren Alkohol, der zu individuellen Drinks gemixt wird. Und wer die Nacht zum Tag machen möchte, der sollte unbedingt einmal einen Abstecher in die Diskothek „Paillotte Paradise“ unternehmen.
Unterkünfte in Aigues-Mortes finden
Da der Tourismus in Aigues-Mortes eine große Rolle spielt, ist es nicht schwierig im Ort oder in der Nähe ein Haus zu finden, das Zimmer auf Zeit vermietet. Gleiches gilt für Ferienwohnungen. Sehr schön ist hier beispielsweise das Boutiquehotel Hotel des Remparts. Das Haus befindet sich im historischen Aigues-Mortes und ist ebenso empfehlenswert wie die Villa Mazarin auf dem Boulevard Gambetta.
Sie möchten lieber ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung für sich? Auch Häuser oder Ferienwohnungen zu finden ist in Aigues-Mortes kein Problem. Bei www.booking.com können Sie verschiedene Ferienhäuser sowie Ferienwohnungen und deren Preise und Leistungen in Aigues-Mortes und Umgebung in aller Ruhe miteinander vergleichen und dann das für Sie passende Ferienhaus auswählen. Beliebt ist hier unter anderem die Residenz Quai des Galions. Das Haus Quai des Galions befindet sich in Zentrumsnähe im Bereich der Yachthäfen. Auch das Maison Les Pins lohnt einen Blick. Und wenn Ihnen ein ganzes Haus zu viel ist, können Sie dort auch Angebote für Ferienwohnungen und Zimmer studieren und Ihre Unterkunft auch gleich buchen. Ferienwohnungen sind in dieser Region sehr beliebt.
Hotels, Apartments und Ferienwohnungen in Aigues-Mortes finden Sie auf www.booking.com.
Lohnenswerte Tagesausflüge ab Aigues-Mortes
In der Gegend um Aigues-Mortes gibt es so viel zu sehen, dass man problemlos Woche für Woche etwas Neues erleben kann, ohne dass Langeweile aufkommt.
Einige Beispiele für lohnende Tagesausflüge:
- Avignon: Die Altstadt von Avignon, welche es besten zu Fuß zu erforschen gilt, ist UNESCO-Weltkulturerbe. Aber auch sonst ist der ehemalige Papstsitz definitiv einen Ausflug wert. Von Aigues-Mortes aus ist Avignon je nach Verkehr etwas mehr als eine Stunde Fahrt entfernt. Der Besuch in Avignon lässt sich hervorragend mit einem Abstecher zum Pont du Gard verbinden. Auch das Aquädukt ist UNESCO-Weltkulturerbe. Oder Sie besuchen Villeneuve-lès-Avignon, das auch mit einigen Sehenswürdigkeiten aufwarten kann.
- Arles: Arles ist das Ziel der Wahl, wenn man einige Überreste aus der Zeit der Römer besichtigen möchte. Die Altstadt mit der Kirche Saint Trophime ist UNESCO-Weltkulturerbe. Arles ist von der “Stadt der toten Wasser” rund eine Stunde Fahrt entfernt.
- Grasse: In Grasse wird Parfüm hergestellt. Drei der ansässigen Parfümhersteller bieten in der Stadt der Düfte tägliche Touren durch ihre Betriebe an. In Grasse gibt es außerdem eine Kathedrale, in der drei Werke von Rubens besichtigt werden können. Aigues-Mortes ist von Grasse rund drei Stunden Fahrt entfernt.
- Aix-en-Provence: Aix-en-Provence ist von Aigues-Mortes aus in etwas mehr als 1 Stunde erreichbar und Frankreichs intellektuellste und schönste Stadt. Hier gibt es mit den ehemaligen Zierwerken “Les Milles” außerdem ein weniger schillerndes und schönes Stück Geschichte zu besichtigen. Dort wurden im Zweiten Weltkrieg Zivilisten unter überaus schlechten Bedingungen gefangengehalten. Unter anderem mussten hier bekannte Persönlichkeiten wie Thomas Mann und Berthold Brecht, die aus Nazi-Deutschland geflohen waren, einen Teil ihres Lebens verbringen.
- Montpellier: Montpellier, einst die Hauptstadt der Region Languedoc-Roussilion, ist nur eine Autostunde Fahrt entfernt und eine schöne Stadt unweit des Meeres. In Montpellier gibt es das Fabre-Museum zu besichtigen. Das im Jahre 1825 von François-Xavier Fabre gegründete Museum beherbergt eine der größten Sammlungen europäischer Kunst in Frankreich. Werke der meisten großen Künstler sind hier ausgestellt.
- Region Languedoc-Roussillion: In der Region Languedoc-Roussilion befinden sich viele bekannte Sehenswürdigkeiten, weshalb der Tourismus dort große Bedeutung hat. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten ist mit Sicherheit der berühmte Pont du Gard, der rund eine Stunde Fahrt entfernt ist.
- Saint-Gilles: Die schöne Abteikirche liegt etwa 40 Minuten nordöstlich der Bastide und gilt als wichtige Etappe des Chemin d’Arles. Die Kirche lohnt aber auch wegen der wunderschönen Fassade einen Besuch.
- Marseille: Die größte Stadt im französischen Süden ist unglaublich abwechslungsreich, spannend und ein wahrer Schmelztiegel an Religionen und Kulturen. Das zeigt sich auch in der hervorragenden Küche der Metropole. Zahlreiche Restaurants warten hier nur darauf, Ihnen ihre Spezialitäten zu kredenzen. Die Stadt mit dem berühmten alten Hafen, Vieux Port, ist von Aigues-Mortes aus in unter zwei Stunden Fahrt mit dem eigenen Auto oder dem Mietwagen zu erreichen.
- Cassis: Cassis ist eine wunderschöne Kleinstadt, die sich etwa zwanzig Kilometer östlich von Marseille befindet. Das Kleinod besticht vor allem durch die kleinen Buchten, Calanques genannt, die die Stadt umgeben. Auch der malerische Hafen ist immer einen Besuch wert. Von Aigues-Mortes aus ist Cassis in etwa zwei Stunden zu erreichen.
- Le Grau du-Roi: Le Grau du-Roi ist die südlichste Gemeinde des Departements Gard und wurde mit der Zeit für den Tourismus immer bedeutender. Der Ort mit direktem Zugang zum Wasser des Mittelmeers beherbergt mit dem Port Camargue den größten Freizeithafen Europas. In den Teichen um Le Grau du-Roi lassen sich hervorragend Flamingos beobachten. Sie möchten ein wenig Zeit am Strand verbringen und an einem der schönen Strände der Provence Sonne und Meer genießen? Auch das ist kein Problem. Sehr zu empfehlen ist hier der Strand Plage de l’Espiguette. Der Ort mit dem Port Camargue ist von der Festungsstadt nur rund acht Minuten Fahrt entfernt.
- Tour Carbonniere in Saint-Laurent-d’Aigouze: Sehr schön und von historischem Interesse ist auch der Tour Carbonniere. Der Tour Carbonniere liegt am nördlichen Zugang zur Stadt in etwa 10 Minuten Entfernung zur Bastide. Einst fungierte der kleine Tour Carbonniere als Zollstation. Heute ist der Wehrturm Tour Carbonniere frei zugänglich und kann nach Absprache bestiegen werden. Hat man den altehrwürdigen Tour Carbonniere einmal bestiegen, eröffnet sich ein wunderschöner Blick auf den Naturpark Camargue Gardoise.
- Sainte-Marie de la Mer: Der hübsche Ort mit der Wehrkirche Notre Dame de la Mer ist definitiv einen Ausflug wert. Denn dort kann die Kirche bestiegen werden. Nach dem Aufstieg eröffnet sich ein wunderschöner Blick auf die Mittelmeerküste und die Camargue. Erreichbar ist der Ort nach einer Fahrt von etwa einer halben Stunde.
- Pont Ambroix: Wer noch ein wenig mehr auf den Spuren der Römer wandeln möchte, sollte unbedingt auch einmal einen Abstecher zum Pont Ambroix unternehmen. Das Bauwerk stammt aus dem 1. Jahrhundert nach Christus und führte einst über den Fluss Vidourle zwischen Gallargues-le-Montueux und Villetelle. Von Aigues-Mortes ist das Bauwerk etwa eine halbe Stunde Fahrt entfernt.
- Windmühle Moulin de Daudet: Die Windmühle von Daudet verdankt ihren Namen der Legende, dass sie einst von Alphonse Daudet bewohnt worden sein soll. Heute kann die Windmühle am Rand von Fontvieille von außen kostenlos besichtigt werden. Von Aigues-Mortes ist die Mühle etwa eine Stunde Fahrt entfernt.
- Roussillon: Roussillon befindet sich fast zwei Autostunden entfernt. Für eine Tagestour ist das sicherlich eine ordentliche Entfernung. Allerdings ist Roussillon – nicht nur aufgrund der Ockerfelsen – sehr lohnenswert. Roussillon liegt im Département Vaucluse und im Regionalen Naturpark Luberon.
Ein Ausflug in die Geschichte von Aigues-Mortes
Soweit wir den historischen Spuren von Aigues-Mortes in der Region Okzitanien folgen können, ist die Stadt von Marius Caius 102 v. Chr. gegründet worden. Aber erst 791 wurde unter dem Einfluss Karls des Großen der erste Turm, der Matafére-Turm, errichtet, der von Sümpfen umgeben war und in dem Fischer und Bergarbeiter von der Hand in den Mund lebten. Der Name Ayga Mortas (“Totes Wasser”) wurde erstmals im 10. Jahrhundert erwähnt.
Im 13. Jahrhundert ließ König Ludwig IX., genannt der Heilige, einen Hafen bauen, da er seine Kreuzzüge in den Mittleren Osten von hier aus starten wollte und auch tat. Der Hafen in Aigues-Mortes war damals der einzige Mittelmeerhafen im Reich von König Ludwig IX und diente auch dazu, Handel mit Italien und dem Orient zu treiben.
1248 brachen Ludwig der Heilige und seine Brüder zum ersten Kreuzzug auf. Ein weiterer Kreuzzug von Ludwig dem Heiligen sollte 1270 folgen. Aigues-Mortes entstand um diesen damals entstandenen Hafen herum. Eine befestigte Straße durchquerte die unheilvollen Sümpfe und die Bevölkerung wuchs. Ludwig ist damit der Stadtgründer der eigentlichen Bastide.
1272 begann der Bau der 1640 Meter langen Stadtmauer, die noch heute Aigues-Mortes umgibt. Die Mauer der Anlage ist auf Eichenpfählen errichtet, die tief in den Boden getrieben wurden. Diese Holzplattform trägt dazu bei, dass das Festungsviereck mit seinen Stadttoren auch heute noch so gut erhalten ist.
Ende des 16. Jahrhunderts begannen in Frankreich die Religionskriege, von denen auch Aigues-Mortes betroffen war. Zwischen der Einführung des Calvinismus, der in dieser Region über zwei Jahrhunderte viele Konflikte auslöste, und der ständigen Verteidigung der Salinen kämpfte die Stadt gegen die Tumulte der Geschichte. Der Konstanzer Turm wurde zu einem Gefängnis, das von den „Predigern“ und „Inspirierten“ gefürchtet wurde, als das Edikt von Nantes von 1685 bis 1767 abgeschafft wurde.
Zu Zeiten der Französischen Revolution entstanden zusätzlich Probleme durch “Dämpfe aus den Sümpfen”, welche die Bevölkerung dezimierten.
Im 19. Jahrhundert entspannte sich das Leben wieder um schließlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts Aigues-Mortes zu einem Touristenmagneten zu machen. Heute gilt Aigues-Mortes mit seinen Salinen und seiner Festungsanlage als kulturhistorisches Denkmal mit großer Bedeutung für den Tourismus in der Gegend.
Anreise nach Aigues-Mortes
- Mit dem Flugzeug: Die nächstgelegenen Flughäfen befinden sich in Nîmes und Montpellier.
- Mit der Bahn: Von Nîmes aus fährt ein TER-Zug in 45 Minuten zum Bahnhof von Aigues-Mortes, der sich in 10 Gehminuten Entfernung von der 1640 Meter langen Stadtmauer befindet. Eine gute Alternative zur gerade während der Saison häufig vollen Autobahn.
- Mit dem Bus: Vom Flughafen Nîmes aus ist Aigues-Mortes mit dem Bus der Linie 41 oder der Linie 219 zu erreichen. Vom Busbahnhof in Nîmes besteigt man den Bus C32, der in 50 Minuten in Richtung Bahnhof von Aigues-Mortes fährt. Von Montpellier aus braucht der Bus L106 1 Stunde nach Aigues-Mortes. Vom Flughafen Montpellier fährt man mit dem Bus 620.
- Mit dem Auto: Von Nîmes aus kommend fährt man zum Beispiel mit einem Mietwagen auf der Autobahn A9 bis zur Abfahrt auf die D979. Diese führt nach Aigues-Mortes. Von Montpellier aus nimmt man die D66 und danach die D62 bis nach Aigues-Mortes.
- Mit dem Schiff/Boot: Die Festungsstadt liegt am Kanal Canal du Rhône a Sète und ist somit auch auf dem Weg über das Wasser mit dem Boot zu erreichen. Ein besonderes Erlebnis ist die Fahrt über den Kanal Canal du Rhône a Sète mit einem Hausboot. So können Sie vom Wasser aus nicht nur die Stadt erkunden, die auf König Ludwig zurückgeht, sondern auch die weiteren Orte am Kanal Canal du Rhône a Sète.