Col du Lautaret: Die französischen Alpen für Radfahrer

Mit einer maximalen Steigung von 5,9 Prozent eignet sich der Col du Lautaret hervorragend für die Tour de France.
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Wer in Südfrankreich nach einer sportlichen Herausforderung sucht, der kann in den französischen Alpen Radfahren. Besonders der Col du Lautaret ist dafür geeignet.

Inhaltsverzeichnis
Der Weg auf den Col du Lautaret ist das Ziel | Wer die Wahl hat… | Ein botanischer Garten in luftigen Höhen

Ski fahren in den Alpen; ja klar, das kennt man. Auch Snowboarden, Schanzen springen und Rodeln sind nichts Ungewohntes. Im Sommer wird in den Bergen gewandert und gekraxelt. Aber Rad fahren? In den Alpen?

Wer eine echte sportliche Herausforderung sucht, der kann auch das in Europas Vorzeigegebirge tun. Vor allem in Frankreich wird ein Alpen-Radler niemals ein Kopfschütteln ernten. Schließlich findet hier alljährlich die Tour de France statt, und die führt bekanntlich nicht nur an den flachen Ufern der Riviera entlang. Einer der interessantesten Pässe über die Alpen sowohl für Profiradler als auch für Amateure, ist dabei der Col du Lautaret. Er ist ebenso anspruchsvoll wie malerisch – und darf ganz nebenbei natürlich auch mit dem Motorrad oder dem Auto überquert werden. Gleichzeitig stellt er gemeinsam mit den französischen Alpen die Tür zur Provence dar.

Der Weg auf den Col du Lautaret ist das Ziel

Der Gebirgspass Col du Lautaret ist nicht nur wegen seiner Höhe und der herrlichen Aussicht interessant. Er ist auch deshalb etwas Besonderes, weil er gleich von drei Seiten erreichbar ist und mehrere Täler und ihre berühmten Urlaubsorte miteinander verbindet. Doch auch das ist noch nicht alles. Zudem ist der Col du Lautaret auch noch der ideale Aufgangspunkt, um weitere spannende Alpenpässe zu besuchen.

Wer die Wahl hat…

Stolze 2057 Meter ist der höchste Punkt des Col du Lautarets hoch. Von hier aus scheinen die schneebedeckten Gipfel der umliegenden Berge nur einen Steinwurf entfernt zu sein. Wer es sich als Radfahrer so richtig schwer machen möchte, der nähert sich dem Pass von der Westseite, also von dem Ort Le Clapier bei Le Bourg d’Oisans aus. Auf dieser Strecke kommt man am Stausee Lac du Chambon sowie an La Grave vorbei, einem bekannten Wintersportort. Auf der Südostrampe nähert man sich über Briancon dem Col du Lautaret. Der Pass soll zwischen einer Art Trainingsstrecke und einer noch größeren Herausforderung liegen? Auch das ist möglich. Wer bei Saint Michel de Maurienne startet und die Nordstrecke nimmt, muss zunächst den Col du Télégraphe mit einer maximalen Passhöhe von 1566 Metern meistern, bevor es auf den Col du Galibier mit 2645 Höhenmetern geht.

Danach sind der Col du Lautaret und der hübsche Skiort Valloire eigentlich eher etwas zum Verschnaufen und Ausruhen.

Ein botanischer Garten in luftigen Höhen

In den französischen Alpen gelegen, stellt der Col du Lautaret die Tür zur Provence dar.
In den französischen Alpen gelegen, stellt der Col du Lautaret die Tür zur Provence dar.

Fast in jedem Jahr überrollt der Rummel rund um die Tour de France die ansonsten eher friedlichen Pässe und die nahen Ortschaften. Ob die Überquerung des Col du Lautarets dabei mit Punkten bewertet wird, hängt davon ab, ob die Strecke auch über den höheren Col du Galibier führt. Auch die jeweilige Strecke, über die die Anfahrt erfolgt, fließt in die Bewertung mit ein. Doch genug der Details rund um die Profisportler. Wer als Amateur kommt, oder wer den pass motorisiert befährt, wird den Col du Lautaret auch als Verbindung nach Savoyen sowie nach Isère (mit dem berühmten Skiort Val d’Isère) zu schätzen wissen.

Doch warum sollte eine Passstraße eigentlich immer nur als Verbindung betrachtet werden? Warum nicht auch einmal verweilen? Das bietet sich ganz besonders an einem Punkt etwas nordwestlich der eigentlichen Passhöhe an. Dort befindet sich der Alpengarten „Station AlpineJoseph Fourier“, der 1899 gegründet worden ist. Seitdem wachsen und gedeihen in diesem botanischen Garten alle Bäume, Sträucher, Moose, Blumen und auch Kräuter, die in der Alpenregion beheimatet sind. Gegen einen kleinen Obolus von wenigen Euro kann der Besucher diese sowohl malerische als auch lehrreiche Gartenwelt besuchen. 2015 ist der Garten vom 6. Juni bis zum 20. September täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.