Nizza feiert 250-jähriges Bestehen seiner Strandpromenade

Die berühmte „Promenade des Anglais“ in Nizza wird 250 Jahre alt. Nun möchte die Stadt an der Mittelmeer-Küste ihre Promenade auf die Welterbeliste setzen.

Die berühmte „Promenade des Anglais“ in Nizza wird 250 Jahre alt. Nun möchte die Stadt an der Mittelmeer-Küste ihre Uferpromenade auf die Welterbeliste setzen.

Die berühmte „Promenade des Anglais“ in Nizza wird 250 Jahre alt. Nun möchte die Stadt an der Mittelmeer-Küste ihre Uferpromenade auf die Welterbeliste setzen.

Inhaltsverzeichnis
„Chemin des Anglais“ wurde 1824 von den Engländern angelegt | Gehweg über die Flachdächer soll wieder entstehen

Die wohl berühmteste Flaniermeile Europas feiert ihren 250. Geburtstag. Die „Promenade des Anglais“ ist ein sieben Kilometer langes Highlight der südfranzösischen Stadt Nizza. Mit 14 verschiedenen Ausstellungen feiert die Stadt ihre Promenade, welche sie sogar auf der Unesco-Welterbeliste sehen möchte. Und jeder, der bereits dort war, wird nun laut „Ja, bitte!“ rufen. Denn, egal ob man an der „Promenade des Anglais“ in einem Café gesessen oder in seinem Auto auf der gleichnamigen Straße entlang gefahren ist: Die Uferpromenade Nizzas ist ein Highlight der Côte d’Azur.

„Chemin des Anglais“ wurde 1824 von den Engländern angelegt

Nicht nur Kultur und Historie herrschen an der „Promenade des Anglais“ in Nizza. Wer sich dafür nicht interessiert, dem sei empfohlen, die herrliche Umgebung zu genießen.
Nicht nur Kultur und Historie herrschen an der „Promenade des Anglais“ in Nizza. Wer sich dafür nicht interessiert, dem sei empfohlen, die herrliche Umgebung zu genießen.

Zum Wahrzeichen der Stadt ist die „Prom“, wie Einheimische ihre „Promenade des Anglais“ nennen, schon lange geworden. Frankreichs Ex-Kulturminister und Kurator der Werkschauen, Jean-Jacques Aillagon, spricht sogar von einem Mythos und macht darauf aufmerksam, dass die Promenade zwar „weltberühmt“ sei, „aber dennoch unbekannt“. Das soll nun geändert werden. 14 Werkschauen, welche bis zum 4. Oktober andauern, sollen die Promenade bekannter machen. Dabei helfen soll der 1985 verstorbene Künstler Marc Chagall (*1887). Seine Lithografien hängen derzeit im Musée Chagall in der Ausstellung „Nizza, Sonne, Blumen. Marc Chagall und die Baie des Anges“.

Doch nicht nur Marc Chagall war einer der Künstler der ersten Stunde. Auch Henri Matisse und Raoul Dufy gehören dazu. Doch waren die Engländer die ersten, die den Weg der heutigen Promenade ebneten. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ein rund zwei Meter schmaler, steiniger Weg wurde von den Engländern im Jahre 1824 angelegt. Damals als „Chemin des Anglais“ bekannt.

Gehweg über die Flachdächer soll wieder entstehen

Die Briten waren neben den Russen die ersten Touristen Nizzas. Damals entflohen sie dem kalten Winter und genossen das Mittelmeer-Klima in Südfrankreich. Die Besucherwellen aus Großbritannien sorgten sogar dafür, dass der französische Schriftsteller Alexandre Dumas (1802-1870) schrieb, dass Nizza im Grunde eine englische Stadt sei, in der man hin und wieder auch Einheimische treffen könne. Oft begegnete man ihnen ab dem Jahre 1849 auf der „Terrasses des Ponchettes“, einen Gehweg, der über die Flachdächer der Häuser am Strand verlief. Die Stadt möchte den damals sehr beliebten Weg wieder erbauen lassen.

Unter anderem flanierte dort nicht nur Ludwig I. von Bayern, sondern auch die Königin Viktoria von England. Erst einige Jahre später wurde der Weg dann zur „Promenade des Anglais“, also zur „Promenade der Engländer“. Auch der österreichische Geschäftsmann Emil Jellinek (1853-1918) lebte an der berühmten Promenade. Jellinek vertrieb Daimler-Automobile und hatte seine Residenz an der Promenade des Anglais Nummer 54. Als Folge der Winterurlaube Jellineks wurde im Dezember 1900 der erste Mercedes 35 PS nach Nizza geliefert.