Auf Trüffel-Suche im Luberon: Der schwarze Diamant der Provence

Jedes Jahr um die gleiche Zeit beginnt in der Provence die Suche nach dem begehrten Trüffel. Mitte November gehen Trüffelliebhaber auf die Reise und suchen den schwarzen Diamanten.

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In der Provence hat der schwarze Wintertrüffel ein sehr hohes Ansehen, so dass im November der Ausnahmezustand ausbricht. Nicht wie früher mit Schweinen, sind die Trüffelsucher heutzutage mit Hunden unterwegs. Hunde sollen weniger gefräßig sein, so stellten die „rabassier“ fest, wie die Trüffelsucher in der Provence genannt werden. Mit ihren Hunden sind sie auf der Suche nach braun-schwarzen Perigord-Trüffeln, die mit ihren feinen weißen Adern eine Spitzensorte darstellen. Die „rabasse“, so wie sie genannt werden, sind aufgrund ihrer Farbe, ihres intensiven Geruchs und des hohen Wertes beliebt. Daher kommt der Name „Schwarzer Diamant“. Doch auch „Duftender Goldklumpen“ oder „Göttliche Knolle“ nennt man ihn hier. Nur noch die weißen Alba-Trüffel aus Italiens Piemont sind wertvoller.

Tipps zur Trüffel-Reise

Jedes Jahr um die gleiche Zeit beginnt in der Provence die Suche nach dem schwarzen Diamanten. Mitte November gehen Trüffelliebhaber auf die Reise.

Jedes Jahr um die gleiche Zeit beginnt in der Provence die Suche nach dem schwarzen Diamanten. Mitte November gehen Trüffelliebhaber auf die Reise.

Dass der schwarze Wintertrüffel als Perigord-Trüffel gehandelt wird, hat lediglich botanische Gründe. Denn hier im Vaucluse und nicht im Perigord östlich von Bordeaux liegt Frankreichs Trüffel-Hochburg. Am Fuß des Mont Ventoux, im Haut Vaucluse und im Luberon werden circa 74 Prozent des französischen Trüffel-Angebots geerntet. Zwar sind die meisten Kulturen künstlich angelegt, jedoch soll es in der Region Mont Ventoux noch natürliche Trüffelhaine geben. Doch egal ob künstlich oder nicht: Der Trüffel stellt für Südfrankreich eine große Bedeutung dar. Schließlich liegt der Preis bei circa 600 Euro pro Kilo. Allerdings kann ein Kilo erdiger, unsortierter Knollen auch mal schnell über 1000 Euro kosten. Doch nicht immer war der Trüffel ein Luxusartikel.

Erst mit der modernen Agrarwirtschaft stieg der Preis, weil die Quantität sank. Viele neuartige Maschinen zerstörten den schwarzen Diamanten und reduzierten die jährliche Ernte von mehr als 1.000 Tonnen am Ende des 19. Jahrhunderts bis auf 50 Tonnen in der Gegenwart.

Eine Anreise ist vor allem mit dem Flugzeug sehr stressfrei. Ein Flug bis Avignon oder Marseille ist möglich, die Weiterreise wird mit der Bahn oder einem Mietwagen empfohlen. Die beste Reisezeit ist von Mitte November bis Mitte März, im Januar und Februar schmecken die Trüffel am besten. Im Vaucluse werden Trüffel-Arrangements mit Übernachtungen und auch Kochkurse angeboten.

7. November 2014