Oper Nizza – Musikalisches Haus mit großer Geschichte

Wer an der französischen Riviera Urlaub macht und ein Faible für klassische Musik, Oper oder Ballett hat, sollte sich einen Besuch der Oper Nizza nicht entgehen lassen.

Inhaltsverzeichnis
Andere Bauten, andere Namen | Die Oper Nizza wurde einst bei einem Brand zerstört | Keine Oper ohne illustre Gäste

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Zumindest in der Vergangenheit waren die schönsten Häuser an den besten Standorten stets der Aristokratie vorbehalten. Das war auch im schönen Nizza an der französischen Riviera nicht anders. In bevorzugter Lage befand sich dort im 18. Jahrhundert der Palast der Marquise Alli-Maccarani, in dem die adelige Dame lebte, Feste feierte und schließlich sogar ein eigenes Theater einrichtete.

Sie taufte es „le petit Théâtre Maccarani“ (das kleine Theater Maccarani) und unterhielt diese neue Kulturstätte über zehn Jahre lang. Dann allerdings war für sie der Zeitpunkt gekommen, loszulassen. Das Gebäude wurde daraufhin an die Stadt Nizza verkauft.

Andere Bauten, andere Namen

Im Jahre 1860 war Napoleon III. zu Gast in der Oper Nizzas. Johannes Strauss dirigierte das Orchester damals persönlich.

Im Jahre 1860 war Napoleon III. zu Gast in der Oper Nizzas. Johannes Strauss dirigierte das Orchester damals persönlich.

Das Haus kann damals schon nicht im besten Zustand gewesen sein. Es wurde geschlossen und dann dauerte es einige Jahre, bevor es unter neuer Leitung wieder eröffnet wurde. Diesmal hielt die Bühne rund drei Jahrzehnte durch, bis erneut eine Renovierung anstand. Allerdings machte die Stadt nun Nägel mit Köpfen. Sie ließ das Haus abreißen und am gleichen Standort ein brandneues Theaterhaus errichten. Man entschied sich für einen Architekturentwurf, der einen Palazzo im italienischen Stil vorsah. Das „Théâtre Royal“ (Königliches Theater), wie es nun hieß, wurde 1827 feierlich eröffnet.

Knapp 50 Jahr lang konnten sich betuchte Opernfreunde fortan an den Aufführungen erfreuen, dann stand die nächste Veränderung an. Die Monarchie hatte in den Augen des Volkes abgewirtschaftet, es kam zu politischen Umbrüchen und Wirren, die zur Umbenennung der Opernbühne führten. Ab 1871 hieß sie nun „Théâtre municipal“ (Städtisches Theater). Doch auch das sollte noch nicht der letzte Schritt einer langen, von starken Wechseln geprägten Geschichte sein. Immer noch rund 30 Jahre fehlten, bis das Gebäude endgültig Oper Nizza genannt werden durfte.

Die Oper Nizza wurde einst bei einem Brand zerstört

Das Orchester begann gerade mit dem Prolog zur Oper „Lucia di Lammermoor“, als an der Bühnenrampe ein Brand ausbrach. Er war von einer Gasexplosion verursacht worden. Das Feuer zerstörte nicht nur das ganze Theater, sondern riss auch mehr als 200 Menschen in den Tod. Es dauerte wiederum Jahre, bis ein Neubau vollendet war. Dabei handelt es sich schließlich um das Gebäude, in dem Einheimische und Gäste bis heute nicht nur Opern genießen, sondern auch große Konzerte und Ballettaufführungen erleben. Seinen gegenwärtigen Namen „Opéra de Nice“ (Oper Nizza) erhielt das Theater im Jahre 1902.

Keine Oper ohne illustre Gäste

In der Oper Nizzas können Gäste nicht nur Opern genießen, sondern auch Konzerte und Ballettaufführungen erleben.

In der Oper Nizzas können Gäste nicht nur Opern genießen, sondern auch Konzerte und Ballettaufführungen erleben.

Ein so prächtiges Haus in einer so verwöhnten Stadt wie Nizza hat natürlich im Laufe der Jahrhunderte große Ereignisse und große Namen angezogen. Zur Eröffnung als „Königliches Theater“ gab man die Oper „Il Barone di Bolsheim“ des klassischen Komponisten Giovanni Pacini. Dass das Haus seinen stolzen Namen zu Recht trug, wurde spätestens 1856 augenfällig. Damals organisierte man einen prächtigen Ball, natürlich mit live Musik, auf dem er damalige italienische König Victor Emmanuel II. als Ehrengast tanzte.

Nur vier Jahre später gab sich auch seine französische Majestät, Napoleon III. die Ehre im königlichen Theater zu Nizza. Dieser Anlass war offenbar so außerordentlich, dass der berühmte Johannes Strauss es sich nicht nehmen ließ, persönlich das Orchester zu dirigieren. Das muss er hervorragend gemacht haben, denn vier Jahre später kam der Kaiser wieder. Diesmal erschien er sogar in Begleitung des russischen Zaren Alexander II.

Wer an der französischen Riviera Urlaub macht und ein Faible für klassische Musik, Oper oder Ballett hat, sollte sich einen Besuch der Oper Nizza nicht entgehen lassen. Die Aufführungen haben einen hohen Qualitätsstandard und das Ambiente entführt in das Lebensgefühl eines vergangenen Jahrhunderts. Karten gibt es sowohl online als auch an der Abendkasse. Bei insgesamt knapp 1.200 Plätzen kann man sich sicher auch spontan zu einem Besuch entschließen.