Ab 2020: Frankreich verbietet Plastikgeschirr und Plastikbecher

Pro Jahr werden in Frankreich rund 4,7 Milliarden Plastikbecher weggeworfen. Das ist einer der Gründe, warum Frankreich das Plastikgeschirr ab 2020 ganz aus dem Land verbannen will.

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„Vorreiter im Kampf gegen die Treibhausgas-Emissionen“ | Härter gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen

Nachdem Frankreich im Juli dieses Jahres bereits Einkaufstüten aus dünnem Plastik verboten hatte, folgt nun die nächste Entscheidung für den Umweltschutz: Ab 2020 möchte Frankreich das lästige Plastikgeschirr aus dem Land verbannen. Pro Jahr werden in Frankreich rund 4,7 Milliarden Plastikbecher weggeworfen, von denen nur ein kleiner Prozentsatz recycelt wird. Im Rahmen des Gesetzes „Energy Transition for Green Growth Act“ sollen die Franzosen ab 2020 kein Plastikgeschirr mehr nutzen.

„Vorreiter im Kampf gegen die Treibhausgas-Emissionen“

Pro Jahr werden in Frankreich rund 4,7 Milliarden Plastikbecher weggeworfen. Das ist einer der Gründe, warum Frankreich das Plastikgeschirr ab 2020 ganz aus dem Land verbannen will.

Pro Jahr werden in Frankreich rund 4,7 Milliarden Plastikbecher weggeworfen. Das ist einer der Gründe, warum Frankreich das Plastikgeschirr ab 2020 ganz aus dem Land verbannen will.

17 Milliarden verbrauchte Plastiktüten pro Jahr, alljährlich fast 5 Millionen weggeworfene Plastikbecher. Es wurde Zeit, dass Frankreich den Umweltschutz ernst nimmt. Wer in Zukunft in Frankreich picknicken möchte, der sollte ohne Plastik-Utensilien auskommen. Denn Plastikteller, -becher, -besteck und Co. sind dort ab 2020 verboten. Sogar die Kantinen des Landes werden die dort speisenden Mitarbeiter auffordern, ihre eigenen Kaffeebecher mitzubringen. Denn Plastikbecher wird es auch an den Kaffeeautomaten des Landes nicht mehr geben. Präsident François Hollande möchte Frankreich zum „Vorreiter im Kampf gegen die Treibhausgas-Emissionen“ machen.

Bis 2020 haben die Hersteller Zeit, um dafür zu sorgen, dass das Einweggeschirr biologisch abbaubar ist. Denn schon jetzt verschmutzt immer mehr Plastikmüll die Ozeane und auch viele Tiere sind in Gefahr. Die Organisation Pack2Go, der EU-Verband für Verpackungshersteller, ist hingegen der Meinung, dass das Plastikgeschirr-Verbot gegen die EU-Regelungen verstoße. Denn immerhin behindere das Verbot den freien Warenverkehr und damit eine der vier Grundfreiheiten des Binnenmarktes. Auch würden die Verbraucher durch biologisch abbaubares Geschirr dazu animiert, es in der Natur liegen zu lassen.

Härter gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen

Neben dem Verbot von Plastikgeschirr möchte die französische Regierung auch härter gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen. Schon seit Beginn des Jahres dürfen französische Supermärkte unverkaufte Lebensmittel nicht mehr einfach wegschmeißen. Vielmehr soll die Ware als Kompost oder Tierfutter für die Landwirtschaft genutzt werden. Denn jeder Franzose wirft pro Jahr rund 20 bis 30 Kilogramm Lebensmittel weg. Ein Wert, den Frankreich bis 2025 halbieren möchte. Allerdings wird bezweifelt, dass das funktioniert, indem man lediglich die Supermarktketten einschränkt. Denn in Frankreich stammen nur circa fünf Prozent der Lebensmittelabfälle von den großen Ketten. In Deutschland sind es laut der Umweltorganisation WWF satte 14 Prozent.

20. September 2016